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Richtig Sitzen

„Sitzen ist das neue Rauchen“ – und vielleicht schlimmer, da wir in unserem Alltag dem Sitzen kaum aus dem Weg gehen können. Die Form des Körpers folgt der Funktion. Das heißt, dass sich unser Körper wiederkehrenden Belastungen anpasst.
 
Im Schnitt sitzen wir heute 9,3 Stunden am Tag (wie hier beschrieben). Im Laufe der Zeit führt dies zu strukturellen Verkürzungen der Bauchmuskeln und Faszien, denn die Stühle sind normalerweise so konstruiert, dass eine Aufrichtung des Rückens schwerfällt. Die Sitzfläche ist nach hinten geneigt, wodurch das Becken sich beim Sitzen ebenfalls nach hinten neigt. Dadurch kann der Rücken seine natürliche S-Form nicht aufrechterhalten und es bildet sich ein Rundrücken. Oft ist auch der Kopf nach vorn geschoben, um besser am Bildschirm Lesen zu können.
ein Mann beugt sich über sein Tablet
Photo by Studio Republic on Unsplash

Die optimale Sitzposition

Die Position des Beckens ist für eine aufrechte Haltung besonders wichtig – wie das Fundament eines Gebäudes. Die Wirbelsäule geht aus diesem Fundament hervor wie ein beweglicher, S-förmiger Turm. Wenn sich das Fundament bewegt, bewegt sich auch der Turm.

Da die meisten Sitzflächen nach hinten geneigt sind, kippt das „Fundament“ oder das Becken nach hinten. Die Wirbelsäule wölbt sich zu einem Rundrücken und wir schieben den Kopf nach vorne. Bei dauerhafter Sitzbelastung verkürzen die Bauchmuskeln, was einen überlasteten Rücken mit verschiedenen Beschwerdebildern zur Folge hat.

Wenn die Sitzfläche jedoch eine Beckenneigung nach vorne zulässt, kann die Wirbelsäule ihre optimale Haltung einnehmen. Die Rückenmuskeln werden aktiviert und die Nackenmuskulatur ist entspannt, statt den Kopf in einer vorgeschobenen Position zu halten.

Was Sie tun können

Wenn die Faszien an der Bauchseite verkürzt sind, bereiten sie eine Doppelbelastung für den Rücken, denn dieser muss nicht nur erhöhten Druck aushalten, sondern auch der Verkürzung entgegenwirken, was für Verspannungen sorgt. Mit der Faszienbehandlung werden verkürzte Faszien verlängert und der Körper kann eine entspannte Haltung einnehmen. Nach der Behandlung ist regelmäßiges Dehnen wichtig, um die Beweglichkeit zu erhalten.

Die Faszienmobilisation erhöht außerdem die Körperwahrnehmung, was der Schlüssel ist, um (Ver-)Spannungen loszulassen und mit einem aufrechten Gang durch das Leben zu gehen. Um unsere Körperhaltung dauerhaft zu ändern, müssen wir bei den alltäglichen Bewegungsmustern anfangen. Dazu gehört neben dem richtigen Sitzen auch das richtige Bewegen dazu – zum Beispiel, wie man natürlich geht, sich bückt oder den Arm hebt.

In meinen Workshops für Einzelpersonen oder kleine Gruppen erfahren Sie, wie diese Alltagsbewegungen so ausgeführt werden, dass der Körper seine optimale Haltung einnehmen kann und es nicht zu Verspannungen und Faszienverklebungen kommt.Für Firmen biete ich außerdem Vorträge und Workshops an. Klicke hier, um mehr zu erfahren.

MyPoponaut

Die Sitzschale imitiert die natürliche Bewegung des Beckens

Der „Poponaut“ wurde von Therapeuten entwickelt und in der eigenen Manufaktur hergestellt. Das Besondere: Die Sitzschale imitiert die natürliche Bewegung des Beckens, steht aber trotzdem stabil. Wenn Sie auf der waagrechten Sitzfläche sitzen, kann sich das Becken aufrichten, statt wie bei gewöhnlichen Stühlen nach hinten zu kippen. Außerdem verlagert sich das Körpergewicht auf die Beine, was den Rücken entlastet und Rückenschmerzen lindert oder vorbeugt. Sie können bei Besuch in meiner Praxis den Poponaut ausprobieren oder erwerben.